Eröffnung: 04. April ab 17h
Gallery treppe B im Corbusierhaus Berlin
Flatowallee 16, 14055 Berlin
Souvenir ist die erste Einzelausstellung von Gemma Solà Sotos, in der sie die Melancholie der Generationen erforscht und in eine Bildsprache verwebt, die sowohl persönlich als auch universell wirkt.
Ihre Bilder sprechen von der Sehnsucht nach Stabilität und verwenden wiederkehrende Symbole - leere Stühle in weiten, trostlosen Landschaften, einsame Tiere, Weingläser und schwebende Rauchwolken - um eine Welt zwischen Erinnerung, Traum und Realität zu evozieren. In ihrer Arbeit setzt Solà Sotos Kontraste gezielt ein. Helle, leuchtende Farben treten in Spannung zu der ruhigen, beinahe starren Atmosphäre ihrer Kompositionen, in denen die Figuren in einer zeitlosen Stille verharren.
„Ich verwende helle, lebhafte Farben, die Optimismus und eine Art Verspieltheit suggerieren, aber ich trage sie mit lauten, aggressiven Pinselstrichen auf. Dieser Kontrast spiegelt die Spannung zwischen der Hoffnung, mit der wir aufgewachsen sind, und der Realität, mit der wir jetzt konfrontiert sind, wider.“
Durch diese Gegenüberstellung fangen ihre Bilder ein Gefühl der stillen Spannung ein und laden den Betrachter ein, über den Raum zwischen Hoffnung und Resignation nachzudenken. In ihrem neuesten Werk ist der Schwan zu einem zentralen Motiv geworden. Ein Symbol, das früher für Anmut und Reinheit stand, trägt nun einen Unterton von Stille und sogar Stagnation in sich. Sie malt ihn unbeweglich und in stiller Isolation, als ein Spiegelbild einer Generation, die sich festgefahren fühlt, schwebend zwischen vergangenen Erwartungen und einer ungewissen Zukunft.
Solà Sotos lässt sich sowohl von persönlichen Erfahrungen als auch von breiteren gesellschaftlichen Veränderungen inspirieren. Ob sie auf Leinwand oder Papier arbeitet, ihr Mixed-Media-Ansatz vermischt digitale Einflüsse mit traditionellen Techniken und schafft so Bedeutungsebenen, die die schnelllebige, fragmentierte Natur des modernen Lebens widerspiegeln. Historische und literarische Bezüge, insbesondere die Themen Isolation und existenzielle Melancholie, die in den Werken der spanischen Romantiker von einer starken Betonung des Individualismus, emotionaler Tiefe sowie einer Faszination für Natur und Vergangenheit geprägt sind, durchziehen Solà Sotos’ Werk. Sie schlagen eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart und laden zu einer Reflexion über Sehnsucht, Nostalgie und Desillusionierung ein.
Die Ausstellung führt den Betrachter in diese Zwischenräume, in denen Kontraste verschmelzen und Symbole eine neue Bedeutung erhalten. Sie ist eine Reflexion darüber, was es bedeutet, sich nach etwas Unerreichbarem zu sehnen, in einer Welt, die sich zunehmend instabil anfühlt, nach einem Sinn zu suchen und mit dem stillen Schmerz der Nostalgie im Alltag zu leben.
Gemma Solà Sotos (geb. 1993 in Barcelona, Spanien) studierte von 2014 bis 2018 an der Universität Barcelona und schloss ihr Studium mit einem Bachelor of Fine Arts mit besonderer Auszeichnung ab. Im Jahr 2018 zog sie nach München, Deutschland, um ihre Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste in der Klasse von Gregor Hildebrandt fortzusetzen, wo sie im Februar 2024 abschloss. Derzeit lebt und arbeitet sie in Wien.
In Zusammenarbeit mit Galerie Probst