Podiumsdiskussion: Freitag, den 21. Juli ab 19 Uhr
ALTERED EMOTIONS ist eine Gruppenausstellung, die sich mit den tiefgreifenden Auswirkungen des technologischen Fortschritts auf unsere Wahrnehmung und Interaktion mit unserer Umgebung befasst. Die Ausstellung nutzt die Kraft der Ästhetik, um die neuen Strukturen zu erforschen, die unsere Realität prägen, und bedient sich dabei einer breiten Palette an Techniken und Medien. Sie untersucht einen kollektiven Raum aus Empathie, Assoziationen und Emotionen und bietet so eine kaleidoskopische Erkundung dessen, was wir die Welt nennen.
Die Ausstellung zeigt Werke von ‘11v151131_m06', Aaron Scheer, Anna Ehrenstein, Arne Grugel, Anna Nezhnaya, Cille Sch, Franco D. Sosio, Johannes Ehemann, Ju Schnee, Katya Quel, Tabitha Swanson und Zoltani + Gäste.
Der technologische Fortschritt verwischt zunehmend die Grenze zwischen der digitalen und der analogen Welt und verändert damit aktiv die menschliche Erfahrung. In dem Maße, wie neue Erfindungen in die öffentliche und private Sphäre eindringen, verblassen die Strukturen, auf die wir uns einst verließen, um die Realität zu verstehen. Unsere Präsenz geht nun über das hinaus, was in unserer physischen Reichweite liegt. Unsere Hardware ermöglicht eine gleichzeitige Präsenz in der digitalen Welt und lässt uns eine Doppelexistenz führen, die uns dazu zwingt, unseren Fokus und unser Engagement zwischen beiden Bereichen aufzuteilen.
Diese zahllosen Devices haben uns auch mit einer überwältigenden Menge an Informationen überschwemmt und zu einem oberflächlichen Engagement mit den jeweiligen Inhalten geführt. Wir scannen die Oberfläche, ohne jemals in die Tiefe der Materie einzutauchen. Die Auswirkungen dieser neuen Sehgewohnheiten beeinflussen jedoch nicht nur unsere Interaktionen in der digitalen Welt, sondern wirken sich auch auf unser Verhalten und unser Engagement in der realen Welt aus!
ALTERED EMOTIONS untersucht, wie diese Entwicklungen die Art und Weise verändert haben, wie wir die Welt um uns herum sehen und uns in sie vertiefen. Wir waren wohl noch nie in der Lage, die Realität in ihrer ganzen Tragweite zu erfassen, doch nun können wir uns auch mit Möglichkeiten beschäftigen, die die Erfahrung in Echtzeit beeinflussen. Die Ausstellung zeigt Kunstwerke mit paradoxem Charakter, die auf diese Verzerrung hinweisen und uns an unseren ersten Eindrücken und unmittelbaren Schlussfolgerungen zweifeln lassen. Diese mediale Verschränkung formuliert die Frage, wie sich neuen Sichtweisen auf unsere Grundstimmungen und Gefühle auswirken. Denn in dem Maße, wie unsere Mediennutzung oberflächlicher wird, verflachen auch unser Einfühlungsvermögen und die Art und Weise, wie wir Bedeutung zuschreiben. Die Ausstellung möchte hier einen Kontrapunkt setzen und dem Publikum eine Plattform geben, um emotionalen Fähigkeiten im Kontext visueller Eindrücke zu hinterfragen. Indem sie bewusst auf visuelle Reize setzen, regen die Werke einen kritischen Dialog mit unseren Sehgewohnheiten und den dargebotenen Inhalten an.