Die erste Einzelausstellung in der ARTCO Galerie Berlin im neuen Jahr präsentiert mit Walking the Line Werke aus zwei wichtigen Werkserien des 1959 in London geborenen Künstlers Bruce Clarke.
Bruce Clarke wuchs in England auf, nachdem seine Eltern 1958 Südafrika verließen, um den Kampf gegen das südafrikanische Apartheid Regime im Exil fortzusetzen. Clarke führte das Engagement seiner Eltern in Europa fort und setzte sich seit seiner Jugend für eine freie und gleiche Gesellschaft in Südafrika – und dem Rest der Welt – ein.
Die Ausstellung Walking the Line verbindet die Intentionen, die beiden Werkzyklen zu Grunde liegen.
Die Arbeiten aus Fantômes de la Mer beziehen sich kompromisslos auf die dramatische Situation geflüchteter Menschen aus Afrika, hervorgerufen durch die Abschottungspolitik der Europäischen Union. Clarke malt teils überlebensgroße, verfremdete Portraits von Menschen, als Hommage an die, die sich auf der Suche nach wirtschaftlicher und politischer Sicherheit auf den Weg über das Mittelmeer nach Europa gemacht haben. Hier sterben seit Jahren Menschen sterben ohne hörbares Klagen, ohne Bestattungen. Indem er Körper hinter einer dünnen metaphorischen Wand aus Wasser schemenhaft darstellt, wirft er die Fragen der Verantwortung Europas auf. Es sind Bilder, die die Menschenwürde betonen und klar verdeutlichen, dass die Geister der Menschen, die täglich vor den Toren Europas sterben, uns jeden Tag begleiten und ein Teil unserer Gesellschaft sind.
Clarkes zweite große Werkserie Predators ist auf den ersten Blick ein Bruch seiner bisherigen Bildsprache. Anstelle von Menschen erscheinen nun Tierdarstellungen vordergründig in seinen Bildern. Trotz der abweichenden Symbolik ist Predators dennoch eine schlüssige Fortsetzung des Narrativs seines restlichen Oeuvres. Die groß abgebildeten Raubtiere stehen metaphorisch für menschliche Herrschaftsverhältnisse und verdeutlichen die räuberischen und gnadenlosen Seiten unserer Spezies.
Sie zeigt den Homo Sapiens sowohl als finanzielles, sexuelles und ökologisches Raubtier als auch dessen Beute.